Etwas erstaunt war ich zu lesen, dass dieser sehr schöne Kugelsternhaufen eine Spiralstruktur enthalten soll: „… Lord Rosse, mit seinem grossen Reflektor in Parsonstown, Irland, glaubte im Kern von M 92 eine Spiralstruktur zu erkennen.“ Ganz verrückt, denn Kugelhaufen enthalten kein Gas, und wenn doch, Continue reading
Astrofotografie
Sombrerogalaxie M104
Vorgestern, am 28.3.2014, hat sich der Beobachtertreff in Gfell für die 12 Teilnehmer wieder einmal gelohnt. Der Himmel war anfangs teilweise nach Westen hin dunstig/bewölkt, im Laufe der Nacht hat sich die Transparenz des Himmels immer mehr verbessert. Mars und Jupiter waren klar und ohne große Luftunruhe zu beobachten. Die Supernova in M82 war im Teleskop visuell nicht mehr auszumachen. Besonders beeindruckt hat mich dieses mal die „Sombrerogalaxie“ M104 im Sternbild Jungfrau. Continue reading
Supernova SN2014J in M82 (update2)
Zur Zeit ist im Sternbild Großer Wagen eine Supernova vom Typ Ia zu sehen. Gestern gelang mir dieses Foto mit rund 90×60 Sekunden = 1.5 Stunden Belichtungszeit von Zürich Affoltern aus. Die Supernova ist der helle Stern rechts von der Mitte der Galaxie. Der hellere Stern rechts oberhalb der Galaxie ist ein G5 Stern mit 10.02 mag hell. Die Supernova ist etwa so hell wie der 12.1 mag Stern weiter rechts im Bild.
Der Orion Nebel M42
Nach meinen Umzug nach ZH-Affoltern am Rand von Zürich war ich gespannt, ob es dort möglich ist vom Garten aus das Teleskop zu benutzen und vernünftige Fotos zu machen. Ein großes Vorbild ist für mich in dieser Sache Ulrich Teschke, der es schafft, unglaublich schöne astronomische Aufnahmen im Licht verschmutzten Ruhrgebiet zu machen. Ich denke die ersten zaghaften Versuche können sich durchaus sehen lassen. Continue reading
Albireo
Im Sternbild Schwan befindet sich einer der schönsten Doppelsterne: Albireo (β Cyg). Für nicht Astronomiebegeisterte mag es wenig imposant sein, doch im Teleskop erscheinen die beiden Sterne deutlich unterschiedlich gefärbt. Man findet ihn leicht im Feldstecher: es ist der „Kopfstern“ vom Sternbild Schwan. Ob sich die zwei Sterne jedoch umkreisen ist noch unklar: ihre Umlaufszeit beträgt jedenfalls mindestens 100’000 Jahre.
M66
Die Galaxie M66 ist eine der drei Galaxien im Leo-Triplett. Sie ist 35 Mio Lichtjahre von uns entfernt (14 mal so weit wie die Andromedagalaxie), vom Typ Sb und wird in Arp’s Atlas der Peculiar Galaxies aufgeführt weil die Arme segmentiert erscheinen.
Die Whirlpool Galaxie M51
Die Galaxie M51(auch bekannt als NGC 5194) im Sternbild „Großer Wagen“ ist bereits visuell im 8″ Teleskop ein eindrucksvolles Objekt. Sie wurde vor 240 Jahren von Charles Messier entdeckt. Erst 1845 hat der irische Astronom William Parsons die Spiralarme erkannt. Deutlich sind auch schon im 8″ Teleskop nicht nur zwei Galaxienkerne und die Spiralarme erkennbar, es lassen sich auch Sternentstehungsgebiete als Knoten erahnen:
Komet C/2011 L4 (PANSTARRS) am 14.4.2013
Vor zwei Wochen war es wieder einmal so weit: das Wetter besserte sich und wir nutzten die Gelegenheit für Beobachtungen in Gfell. Auf unserem Beobachtungsprogramm stand schon länger der Komet C/2011 L4, der noch gut im Teleskop zu sehen war. Die Einzelaufnahmen, von jeweils 30 Sekunden Dauer, wurden mit Theli am Computer der Eigenbewegung des Kometen „nachgeführt“ und anschliessend addiert. Die Aufhellung zur Bildmitte hin ist nicht real, sondern ist der fehlenden Flat-Field Korrektur geschuldet. Trotzdem erkennt man Gasschweif, Staubschweif (nach rechts; nur sehr schwach ausgeprägt) und Koma.
Komet C/2012 K5 (LINEAR)
Wer zur Zeit in der Umgebung von Zürich versucht ein Teleskop auf die Sterne zu richten hat dazu kaum Gelegenheit. Zumeist ist der Himmel bedeckt und wenn einmal doch ausreichend klare Sicht vorhanden ist, machen hohe Luftfeuchtigkeit und tiefe Temperaturen jede Beobachtung zur Geduldsprobe. Bei einem ersten Versuch, kurz vor Weihnachten, den Komet C/2012 K5 zu beobachte, Continue reading
Ringnebel M57
Sterne mit weniger als 8 Sonnenmassen, verwandeln sich, wenn ihr Vorrat an Wasserstoff zur Neige geht, in Rote Riesen. Der Rote Riese verbrennt jetzt Helium zu noch schwereren Elementen und wenn auch das Helium verbraucht ist, wird der Stern erneut instabil und stösst seine äussere Hülle ab. Im Ergebnis entsteht ein sogenannter Planetarischer Nebel mit einem Weissen Zwerg im Zentrum. Das berühmteste Beispiel für solch einen Nebel ist der Ringnebel M57.
Mit dem blossen Auge sieht man den Weissen Zwerg allerdings nur bei sehr grosser Vergrösserung und sehr gutem Seeing (geringer Luftunruhe). Sonst „ertrinkt“ er im Licht des Nebels. Das Bild habe ich in der Sternwarte Metzerlen mit der 40cm Schmidt-Kamera aufgenommen (EOS 20D mit 6*120 Sekunden, ISO 800).
Woher kommen die Farben? Der heisse Weisse Zwerg im Zentrum strahlt viel UV-Licht ab, welches die Elektronen Atome in dem Nebel auf ein sog. metastabiles Niveau anhebt. Ein Niveau kann entweder stabil oder instabil sein. Ein Elektron auf einem instabilen Niveau kann durch Emission von einem Lichtteilchen in ein niedrigeres Energieniveau wechseln. Hierdurch entstehen die bekannten Spektrallinien. Mit „metastabil“ ist gemeint, dass das Elektron unter Laborbedingungen auf dem eigentlich nicht stabilen Niveau bleibt, bis ein Stoss mit einem anderen Atom erfolgt. Es kommt also zu keiner Lichtemission. Im Planetarischen Nebel ist das Gas aber so dünn, dass Zusammenstösse praktisch nicht vorkommen. So hat das Elektron Zeit in den Grundzustand zu fallen und dabei Licht zu emittieren. Wir sehen das Licht u.a. dann als sogenannte „verbotene“ Spektralline [OIII].
Für weiter Informationen siehe z.B. http://www.caha.es/the-ring-nebula_de.html.