Der Weihnachtsstern
Der Ursprung des „Sterns von Bethlehem“ ist noch immer unklar. War es ein Komet? Oder eine Supernova? Oder eine Annäherung heller Planeten?
Im Jahr 7 v. Chr. fand eine Konjunktion von Jupiter und Saturn statt, was bedeutet, dass beide am Himmel sehr nahe beieinander standen. Da der Beginn der Christlichen Zeitrechnung nicht ganz eindeutig ist, ist es möglich, dass diese Konjunktion den Stern von Bethlehem beschreibt. Solche Konjunktionen unserer beiden grossen Planeten sind relativ selten, weswegen der 21.12.2020 ein besonderes Datum ist. Dann werden Jupiter und Saturn nämlich nur 6.1 Bogenminuten voneinander entfernt am Himmel stehen. Zum Vergleich: der Monddurchmesser beträgt durchschnittlich 31 Bogenminuten und die von Auge sichtbaren Doppelsterne Alkor und Mizar sind 12 Bogenminuten voneinander entfernt. Jupiter und Saturn werden also beeindruckend nahe beieinander sein und ihr Anblick lohnt sich auf jeden Fall.
Konjunktionen von Jupiter und Saturn werden auch „grosse Konjunktion“ genannt und finden etwa alle 20 Jahre statt. Schon der Astronom Johannes Kepler war von einer solchen Konjunktion im Jahr 1603 begeistert. Jupiter und Saturn werden etwa ab Juni 2020 vor Mitternacht aufgehen und sich in den folgenden Monaten immer weiter nähern. Schauen Sie im Dezember 2020 nach Sonnenuntergang nach Südwesten und Jupiter und Saturn werden definitiv der Blickfang am Himmel sein.
Lucia Kleint
Starlink Satelliten
Ein ganz irdisches Thema sind die Starlink Satelliten von Elon Musk. Bis Anfang 2020 werden schon über 100 am Himmel zu sehen sein. Monatlich sollen weitere Satelliten gestartet werden bis knapp 42’000 davon in mehreren Kugelschalen die Erde lückenlos mit Internet versorgen. Diese Zahl macht sehr nachdenklich. In der ganzen Sphäre hat es 41253 Quadratgrad. Pro Quadrat-grad sehen wir also 1 Satelliten! Die Satelliten sind im Sonnenlicht etwa 8 Magnituden hell, wie Messungen zeigen. In diesem Helligkeitsbereich wird es mehr Satelliten als Sterne geben. In einem typischen Feldstecher, der ein Gebiet mit 7 Grad Winkeldurchmesser zeigt, wird man dann etwa 40 Satelliten sehen, egal wohin man blickt. Der Erdschatten, der den Satelliten zeitweilig das Sonnenlicht raubt, wird durch ihr Fehlen indirekt sichtbar.
Wer benötigt diese Satelliten? Ein Hauptabnehmer dürfte das Militär sein. Auch abgelegene Inseln und Regionen profitieren.
Peter Englmaier
Sichtbarkeit der Planeten
Merkur: Anfang bis Mitte Februar und Ende Mai am Abendhimmel; Ende Juli und November am Morgenhimmel.
Venus: bis Mai Abendstern; Ab Juni Morgenstern
Mars: ab Oktober am Abendhimmel
Jahresübersicht
Januar
3. Quadrantiden Meteore
10. Halbschatten Mondfinsternis
24. Neumond
27. Venus bei Neptun (7′)
Februar
23. Neumond
März
12. Franziska Opposition
24. Neumond
29. Anfang Sommerzeit
29. Mond bedeckt Hyaden
April
3. Venus bei den Plejaden (Abendhimmel)
15. Mond, Mars, Jupiter, Saturn am Morgenhimmel
23. Neumond
28. Venus im maximalen Glanz (Abendhimmel)
Mai
22. Neumond
26. Merkur gut am Abend sichtbar
Juni
19. Mond bedeckt die Venus (Taghimmel!)
21. Neumond
Juli
10. Venus im maximalen Glanz (Morgenhimmel)
13. Pallas Opposition
14. Jupiter Opposition
15. Pluto Opposition
20. Saturn in Opposition
20. Neumond
August
12. Perseiden Meteore
19. Neumond
21. Astroweekend Rigi
28. Ceres Opposition
September
11. Neptun Opposition
17. Neumond
Oktober
14. Mars Opposition
16. Neumond
25. Ende Sommerzeit
31. Uranus Opposition
November
15. Neumond
Dezember
14. Geminiden Meteore
14. Neumond
21. „Grosse Konjunktion“ von Jupiter bei Saturn (6′)