Heute konnten 100-200 Zuschauer auf dem Höngger Berg, bei der ETH Zürich, die partielle Sonnenfinsternis miterleben. Viele Mitglieder der AGUZ Beobachtergruppe und weitere Sternfreunde waren anwesend und ermöglichten den Besuchern „ganz Nah“ dabei zu sein und das Ereignis durch ca. 10 Teleskope verschiedenster Bauart mit zu verfolgen. Darunter auch spezielle Sonnen-Teleskope mit H-Alpha Interferenzfilter, die besonders gut für Sonnenbeobachtungen geeignet sind.
Während sich der Platz langsam mit Besuchern füllt, holen sich viele schon einen Kaffee aus der nahen Kantine. Jetzt kann der Mond kommen.
9:26
Ein einzelner einsamer Sonnenfleck ist sichtbar, sonst zeigt die Sonne nur in den H-Alpha Teleskopen interessante Strukturen wie Protuberanzen und helle Fackeln. Dann ist es soweit, und etwas unspektakulär schiebt sich der Mond langsam über den Rand der Sonne.
Nur ein kleiner Sonnenfleck ist (noch) zu sehen.
10:34
Das Maximum ist erreicht und die Sonne ist zu gut 3/4 hinter dem Mond verschwunden. Es ist deutlich kühler und dunkler geworden, aber der Effekt wird kaum wahrgenommen. Eine totale Sonnenfinsternis wäre natürlich noch viel eindrücklicher. In dem Foto erkennt man deutlich, dass der Mondrand gezackt ist: Berge und Täler auf unserem Trabant!
Viele Besucher brachten Sonnenfinsternis Brillen und sogar selbst gebaute Lochkameras (Camera Obscura) mit. Besonders interessant, ein Besucher projizierte mit einem kreisrunden Spiegel von etwa 10 cm Durchmesser ein Bild der teilweise verfinsterten Sonne auf ein nahes Gebäude. Die Methode ist sozusagen eine analog zum Newton-Teleskop aufgebaute minimalistische Camera Obscura. Genial einfach um nicht zu sagen einfach genial! Hier noch ein fast ‚professionelles‘ Exemplar wie man es zum Basteln bei AstroMedia bestellen kann:
Durch die Nähe zur ETH und die zentrale Lage hat sich ein sehr gemischtes Publikum aller Altersklassen versammelt. Überall sieht man begeisterte strahlende Gesichter!
Leider hatten wir keinen Adapter für die Sonnenteleskope dabei, deshalb konnten wir nur versuchen mit dem Telefon die H-Alpha Bilder aufzunehmen:
Für kurze Zeit war am Mondrand eine Protuberanz zu sehen die wie ein Fisch aussah.
11:46
Die Zeit vergeht wie im Flug, dann ist es auch schon wieder vorbei. Der Mond hat in 2 Stunden die Sonne „überquert“. Hausaufgabe: wie berechnet man daraus den scheinbaren Durchmesser der Sonne (etwa ein halbes Grad)?
TeleZüri hat das Ereignis ebenfalls verfolgt, und zwar sowohl bei uns auf dem Höngger Berg als auch in der Urania Sternwarte in Zürich. Die an meinem Teleskop gemachten Aufnahmen wurden mit den Berichten aus der Urania und von anderen Orten zu einer interessanten Kurzreportage zusammengefügt und können bei TeleZüri und in dem nachfolgenden Fenster betrachtet werden:
http://cdnapi.kaltura.com/p/1719221/sp/171922100/playManifest/entryId/1_brrpz6x5/flavorId/1_qdzuk14s/format/url/protocol/http/a.webm?referrer=aHR0cDovL3d3dy50ZWxlenVlcmkuY2g=&clientTag=html5:v2.28&uiConfId=26605901
Inari, Finnland
Während wir die Sonnenfinsternis von Zürich aus beobachteten, hat Thomas Iseli den hohen Norden aufgesucht um noch eine bessere Sicht zu bekommen. Trotz schlechtem Wetter sendet er uns diese Grüsse: